
GEISELsteinrunde? Was hatten denn Franz und Anna als Wanderführer/in vor? Tja, bei einer Abfahrt um 6 Uhr 30 für eine als schwer ausgeschriebene Tour und an einem sehr warmen Tag hatten sie sich wahrscheinlich gedacht, dass sie ihre Senioren nicht nur führen, sondern auch entführen müssten.
Aber nein, elf Freiwillige ließen sie von allein nicht im Stich und stiegen bei Halblech ohne Widerstand in den Kenzenhütte-Wanderbus ein, um sich auf der sonst gesperrten Straße durch das Halblechtal zur Alpe Wank chauffieren zu lassen.

Franz vorn, Anna hinten: Der Auftrieb der Geiseln auf dem schattigen Weg um den Geiselstein war für die beiden gut zu meistern. Sogar Trinkpausen, Plaudern (und das reichlich, schließlich ist es ein Zeichen, dass noch geatmet wird!) und Fotostopps waren erlaubt. Keine/r konnte sich der Faszination der Mini-Dolomiten um herum und der imposanten Felsenwand des Geiselsteins über den Köpfen entziehen. Der Gipfel dieses Bergs – der oft das Matterhorn der Ammergauer Alpen benannt wird – ist nur durch Klettern zu erreichen und die Truppe musste sich mit dem Geiselsteinsattel zufriedengeben. Während der Brotzeit dort flogen viele Blicke die noch weitere 150 Meter darüber herausragende Felsenpyramide hinauf.

Danach ging es gemütlich bergab-bergauf auf einem idyllischen Pfad und in einem großen Bogen am Hang entlang zum Kenzensattel. Während drei "Geiseln" dort die Freiheit im willkommenen Schatten genossen, kraxelten die acht anderen den kurzen Aufstieg auf den Kenzenkopf hin und zurück, weiterhin von Franz und Anna angeleitet. Dabei hätte es auf diesem schmalen Gipfel – nur fünf Personen passen gleichzeitig dort – kein Entfliehen geben können, außer mit einem Sprung in den Abgrund. Keine/r erwies sich zum Glück so verzweifelt, um eine solche Maßnahme zu ergreifen.
Denn schließlich wussten alle, dass die Entführung ein fröhliches Ende bei der Einkehr in der Kenzenhütte finden würde, bevor alle die Rückreise per Bus und Auto antreten durften.
Für eine solche wunderbare (Ent)führung sind mit Sicherheit alle (Ent)führten wieder gern zu haben.