Seniorentour am 30. Juli zum Iseler

Endlich!!! Endlich wieder eine Seniorentour mit dem DAV Oberstdorf. Diese Aussage war so nicht ganz richtig, denn seit dem Frühsommer war die Truppe in wechselnden Konstellationen zu neuen Zielen unterwegs gewesen. Für mich aber traf es zu, denn als noch im Arbeitsprozess stehendes Nordlicht hatte es fast ein Jahr gedauert, bis ich wieder dabei sein durfte. Umso größer war die Freude, da ein so interessantes Ziel anstand, der Iseler im Tannheimer Tal - für mich absolutes Neuland.

Treffpunkt war wie eigentlich immer bei weiter entfernt liegenden Zielen der Taxistand am Bahnhof Oberstdorf, allerdings um 8 Uhr - da war ich durchaus Schlimmeres (ganz früh aufstehen) gewohnt. Wir waren 14 gut gelaunte Wanderlustige, die auf Fahrgemeinschaften verteilt über das Oberjoch sicher zur Wannenjochbahn gelangten. Dort begrüßte uns Tourenleiterin Anna, die für diese Tour besonders verantwortlich war und die Spitze markieren sollte (Franz als Tourenleiter II wollte den Schluss bilden), herzlich. Das gegenseitige Kennenlernen sollten wir beim Gehen selbst übernehmen, was gut klappte, weil wir uns ja eigentlich kannten, auch wenn der eine oder andere Namen entfallen war. Ein kleiner Dämpfer wurde uns gleich zu Beginn mitgegeben, denn bei Regen – und davon hatten die letzten Tage reichlich geliefert – würde die Bahn mittags schließen. Wir mussten also abstimmen: Nur Bergfahrt (also eine sichere Investition) oder Berg- und Talfahrt (also eventuell Geld umsonst ausgeben)? Die Mehrheit entschied sich für beides, also Berg und Talfahrt, auch wenn die schwäbischen Teilnehmer dezent Sorge äußerten, für die Talfahrt eventuell 5 Euro verschleudert zu haben. Um es vorwegzunehmen: Das Wetter hielt – und die Bahn brachte uns später trocken, wenn auch bei einsetzendem Regen wieder ins Tal. Der einzige regenfreie Tag der Woche – fast ein Wunder!

Zurück zum Tourbeginn: Gemächlich schwebten wir nach oben, sichteten sogar einen Fuchs, sprangen, oben angekommen, aus dem Sessellift (für mich als Nicht-Skifahrerin immer ein wenig spannend, den richtigen Moment abzupassen) und stiegen dann im Gänsemarsch weiter auf. Der Weg war abwechslungsreich und gut zu gehen, auch für die Akustik war gesorgt, denn das durchdringende Pfeifen der Murmeltiere war nicht zu überhören. Eins davon zeigte sich sogar, machte Männchen und beäugte uns neugierig – oder, wie Franz schmunzelnd meinte, es habe pünktlich seinen Dienstbeginn wahrgenommen und die anderen Koloniemitglieder vor den menschlichen Eindringlingen gewarnt.

 

Bald erreichten wir den gut gefüllten Iseler-Gipfel, mischten uns unter die anderen Berggenießer, packten unsere Rucksackbrotzeit aus und ließen die herrliche Aussicht auf uns wirken. Danach ging es weiter zur urigen, wunderschön gelegenen Zipfelsalpe. So eine Einkehr tut immer gut – gestärkt mit Brotzeit, Bier, Kaffee und Kuchen verging die Stunde dort wie im Flug.

Der Rückweg führte uns teilweise leicht bergauf, auch mal bergab, etwas matschig, aber ohne Stürze zurück Richtung Bergbahn, die wir dank Annas und Franz’ perfekter Organisation (die Tour war wie immer vorher abgegangen worden) ohne Probleme noch vor den dunklen Regenwolken erreichten. Zwar mussten wir uns jetzt doch mit dem einen oder anderen Regentropfen arrangieren, konnten aber noch ziemlich trocken talwärts gleiten. Am Parkplatz formierten wir uns unten noch einmal zu einer Abschiedsrunde, stiegen dann in die Autos und zurück ging´s nach Oberstdorf.

Fazit: Ein wunderschöner, regenfreier Tag in bester Gesellschaft, mit herrlichen Ausblicken, uriger Einkehr und einer Natur, die man einfach genießen muss. Pläne für die nächste Tour wurden schon geschmiedet – ein gutes Zeichen für die Organisatoren.

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