
Ein langer Skitag stand bevor. Tourenleiter Christof will mit „seiner“ Damengruppe - bestehend aus Steffi, Wendy, Sabine und Janina - die drei Bergbahnen im Kleinwalsertal skitechnisch miteinander verbinden. Vor dem Einstieg in die Walmendingerhornbahn musste noch schnell ein vergessenes LVS-Gerät von der Skischule Mittelberg ausgeliehen werden. Jetzt waren alle startklar. Oben an der Bergstation angekommen, begaben wir uns nicht Richtung Muttelbergscharte (wenig Schnee, viele Sträucher), sondern - direkt unter der Seilbahn -zum Osthang der „Walmendinger“ (Familienname). So heißt bei den Walsern die Abfahrt zur Ifen-Talstation, weil man an der Oberen Walmendinger Alpe vorbeikommt. Der Gipfelhang hatte es in sich: Bruchharsch.

Einige Pulverschwünge waren trotzdem möglich, wenn man nordseitig kleine Geländerücken für die Abfahrt nutzte. Dieser nicht so einfache Teil der Abfahrt war bald absolviert. Zwei kurze, aber steile Abschnitte bescherten uns später noch etwas Abenteuer. Danach gab es nur noch nördliche Schattenhänge, die wir mit großem Genuss hinunterschwangen, vorbei an der bereits erwähnten Alpe. Ein kleiner Bach war später noch zu überschreiten, dann immer auf dem Forstweg talwärts. Dachten wir. Pfeifendeckel. Eisplatten bzw. null Schnee ließen uns an einigen Abschnitten die Ski abschnallen. So sind halt Skitouren, Abenteuer, die in Erinnerung bleiben. Der letzte schöne pulvrige Skihang endete an der Talstation des Gaisbühellifts bei den Ifenbahnen. Hier großes Getümmel; also gleich weiter zur Gipfelstation. Nach toller Aussicht in die Bergwelt bewegten wir uns talwärts Richtung Schneiderküren bzw. Kürental. Wir befuhren kupiertes und etwas unübersichtliches Gelände.

Den Pulver gabs gratis dazu. Jede(r) suchte sich die steilsten unverspurten Buckel raus. Zurück blieben schön „gemalte“ Linien im Schnee. Nach einem Waldstück standen wir vor der schönen Alpe Schneiderküren. Diese Abfahrt wird auch als „Schneiderküren“ bezeichnet. Ein langer Forstweg lag noch vor uns. Der Schnee reichte – Gott sei Dank – bis zum seit Jahren nicht mehr existierenden Cafe Hammerer im Wäldele. Etwas weiter unten – vom Fußballplatz aus - hatten wir noch einen 8-minütigen Fußmarsch die Straße entlang bis zum Parsennlift vor uns. Nach der kurzen Abfahrt zur Breitachbrücke erneut ca. acht Minuten laufen. Die Kanzelwandbahn wartete auf uns und beförderte uns fast direkt ins Restaurant an der Bergstation. Bei verdienter Pause und Brotzeit konnten wir am Fenster sitzend den noch bevorstehenden kurzen Aufstieg zum Kuhgehrensattel studieren.
Dort waren wir auch schnell oben, zogen die Felle ab und näherten uns nach kurzer Abfahrt einem größeren Tobel. Am oberen Ende wurde der gequert. Runter gings mit Pulverschneeschwüngen. Nach dem Passieren der Kuhgehrenalpe und der Brandalpe waren wir schon fast unten. Bei zwei Waldabschnitten mussten später die Ski kurz einen Forstweg entlang getragen werden. Eine versteckte Abzweigung, die über einen kleinen Bach führte, brachte uns zur oberen Piste des Wildentallifts. Es folgte eine lässige Abfahrt bis zum Ziel, wo sich früher die Skischule Wildental befand. Vom Höfle brachte uns nach 5 Minuten Wartezeit ein Bus zurück zur Walmendingerhornbahn in Mittelberg. Die leistungsstarke homogene Damengruppe hat es geschafft. Spätnachmittags durfte der Einkehrschwung natürlich nicht fehlen.
Christof Fischer