Zwitschernplausch bei den Vögeln

Vogelstimmenwanderung mit Günther Steinhübel

An diesem ersten sonnigen Tag im Mai herrscht große Aufregung bei den Vögeln. Nicht nur, weil die Sonne sie nach zwei regnerischen Tagen mit einem wunderbaren Sonnenaufgang beschenkt, sondern weil sie trotz der früheren Uhrzeit bald den Besuch von elf aufmerksamen Zuhörern bekommen.

„Du brauchst dich nicht schön zu machen, sie wollen nur unseren Stimmen lauschen“, zwitschert die Amsel zu einem Rotkehlchen.

Unbeirrt streichelt der Angesprochene seinen Hals weiter, er möchte ja glänzen: „Wenn es so wäre, würden sie keine Ferngläser mitschleppen.“

Währenddessen sind alle Vögel eingetroffen. Eine kurze Besprechung kann nicht schaden, um sich auf die Wanderroute strategisch zu verteilen. Ihr Freund und Vogelexperte Günther, der die von Anna organisierte Tour begleiten wird, hat sie ja darum gebeten. Die Mitwanderer sollen sich über zahlreiche Gesänge entlang des ganzen Wegs freuen.

Die Wasseramsel übernimmt die Führung: „Ihr Buchfinken seid so viele, ihr könnt euch überall auf die Strecke postieren.“

„Wo wandern sie hin?“, pfeift ein Flussuferläufer seine Frage.

Eine Singdrossel weiß zum Glück genau Bescheid: „Von der Loretto-Kapelle zum Moorweiher und Golfplatz, dann runter und rauf zum Freibergsee. Weiter zur Hochleite, runter über Schwand und zum Freibergsee zurück. Dort wollen sie einkehren, ihr kennt ja die Menschen, sie machen immer so einen Aufstand, wenn es darum geht zu essen und zu trinken. Und anschließend zurück zum Ausgangspunkt.“

Schnell werden sich die Vögel über die Einsatzorte einig, schließlich haben viele ihr Revier. „Denkt dran, wir sollen Gesang wie Rufe hören lassen … Halt das ganze Programm“, empfiehlt die Kohlmeise. „Und jetzt, an die Plätze für den großen Auftritt.“

Alle Vögel fliegen hinauf.

7 Stunden später

Das Raunen zahlreicher Flügelschläge kündigt die Rückkehr der Vögel zum Treffpunkt an. Sie wollen gemeinsam einen Rückblick auf den Tag werfen.

„Glaubt ihr, dass sie uns nun erkennen können?“, fragt eine Heckenbraunelle.

„Einige ja“, trillert eine Tannenmeise. „Interessante Fakte über uns haben sie auf jeden Fall gelernt.“

„Und Spaß haben sie gehabt“, flötet eine Amsel.

Ein vielstimmiger Chor von Zilpzalp, Pfeifen, Trillern, Zwitschern gibt ihr Recht und feiert damit das Ende eines gelungenen Tages.

Anmerkung aus der Geschäftsstelle: der Bericht wurde von Marie Masse am 8.05.23 in die Geschäftsstelle geschickt. Das Versäumnis, den Artikel sofort online zu stellen liegt allein an mir. Aufgrund etlicher Gesprächsterminen und dringenden Förderanträgen, haftungsrelevanten Themen und Krankheit ging es mir leider zeitlich nicht anders. Dafür entschuldige ich mich bei Marie und auch allen anderen Teilnehmern. Heidi

Vogelstimmenwanderung: an der Hochleite
Vogelstimmenwanderung: am Freibergsee
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