Seniorentour zum Wertacher Hörnle - 28.08.2024

Wir schreiben den 15. September 2024. „Schneewalze rollt auf die Alpen zu!“, „Früher Wintereinbruch in den Alpen, einen Meter Neuschnee!“, „Österreich erwartet das Jahrhunderthochwasser!“ So oder so ähnlich lauteten die Wettermeldungen der vergangenen Tage. Kaum zu glauben, dass der Hochsommer erst wenige Tage her ist! Kaum zu glauben, dass wir vor nicht einmal drei Wochen bei schweißtreibenden Temperaturen mit der Seniorengruppe des DAV Oberstdorf unsere letzte reguläre Saisonwanderung unternommen haben! Aber wer ein richtiger Allgäuer ist, der kennt diese Wetterkapriolen! So what?! Die fachkundige Führung auf dieser Tour hatten wie immer Anna (Tourenleitung vorne) und Franz (Tourenleitung hinten, Schlussläufer) und es ging zum und auf das Wertacher Hörnle! Wir trafen uns am Morgen um halb acht, also nicht ganz so früh wie sonst, am Oberstdorfer Bahnhof bzw. an einer Außenstelle, um mit Privat-PKW-Fahrgemeinschaften über die unglaublichen Kurven des Oberjochs zum Unterjoch zu gelangen. Auf dem Parkplatz dort machten wir eine kleine Begrüßungsrunde und erhielten die Erlaubnis, bis zum „Sattel“ (wo genau der war, wusste ich nicht so wirklich, deshalb war lieber öfter Warten angesagt) Richtung Hirschalpe und Spieser unser eigenes Tempo zu wählen. Gut war der Tipp, Klamotten abzuwerfen, weil es gleich in der Morgensonne steil bergauf gehen würde. Gesagt, getan und los! Den Grashang hinauf, dann über felsige Pfade durch schattiges Gebüsch nach oben und wieder kurz hinunter zur neu renovierten Hirschalpe. Es tat gut, sich hier ein erstes Mal etwas stärken zu können, bei Kaffee, Bier, Wasser .... Danach führte uns der Weg wieder aufwärts, ein kurzes Stück zurück und links hinauf auf den Spieser, 1651 m, einen ziemlich gut zu erreichenden Wanderberg mit herrlichem Rundblick. Uns wurde gleich eine zweite Pause gegönnt und Gelegenheit zur persönlichen Berganalyse gegeben: Da waren wir im letzten Jahr und da und da auch und da ist der Aggenstein, den wir vor einigen Wochen erklommen haben. Schön war´s! Und: Dass wir das geschafft haben!

Diese zweite Station war zwar sehr schön, aber ja noch nicht unser Ziel, also mussten wir weiter, hangabwärts, danach ein ganzes Stück am Hang entlang durch Matsch und Kohschiet (ein plattdeutsches Wort für?...) und dann ziemlich lange bergauf. Jetzt waren recht so ein paar Hügel zu bewältigen, bis endlich der Wegweiser „Wertacher Hörnle“ klar machte, dass es nun wirklich nicht mehr weit war. Oben angekommen, diesmal auf 1695 m, bekamen wir unsere dritte Pause und genossen ein weiteres Mal das Panorama. „Warum muss ich hier eigentlich weg?!“ war der Gedanke, der mir Nordlicht, dessen Urlaubsende kurz bevorstand, ein ums andere Mal durch den Kopf schoss. Eine kleine Galgenfrist blieb noch: Abstieg zur Buchelalpe, unserer heute vierten (!) Pause. Hier trafen wir auf weitere Mitglieder unserer Gruppe, hatten bei Kaffee und Kuchen oder sonstigen leckeren Speisen viel zu beklönen und machten uns nach ca. einer Stunde auf zum Parkplatz nach unten, um nach Oberstdorf zurückzukehren. Meine Bilanz des heutigen Tages: Eine sonnige Allgäuer Genusstour, bestens ausgearbeitet und vorbereitet von Anna und Franz, denen hiermit herzlich gedankt sei! Und morgen? Keine Berge, keine Kurven, Autobahn und norddeutsches Flachland.

                                                                                                                                                                                                                 Silke Hansen

Gruppenbild
Schöne Aussicht
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