Seniorentour Widdersteinrunde

Mein Name ist Kira Wilisch, ich bin ein Segugio Mädchen, zu Deutsch ein italienischer Laufhund. Endlich durfte ich wieder einmal mit meinem Mensch Michael zu einer Seniorentour mit. Das Wort Herrchen mag ich nicht so, schließlich bin ich die eigentliche Herrin im Haus. Marie, eine der Teilnehmerinnen, kam auf die Idee, dass ich aus Hundesicht von dieser Tour berichten solle.

Naja erst einmal musste ich bereits um 06:00 Uhr aufstehen, wo ich doch sonst immer bis 08:00 Uhr schlafen darf. Also schnell gefressen und als Michael auch endlich fertig war, ging es los zum Busbahnhof. Eine langweilige Fahrt von ca. 45 Minuten folgte bis Baad im Kleinwalsertal.

Dann ging sie endlich gegen 08:00 Uhr los, unsere Widdersteinrunde hinauf durch das Bärgunttal. Anna, unsere Tourenleiterin, hatte mir freundlicherweise erlaubt, ganz vorne zu laufen, was dazu führte, dass ich oft mit Michael auf die Gruppe warten musste, was mir aber die Gelegenheit bot, in den Wald hineinzuschnuppern. Aber aktuell war kein Wild zu riechen und auch kein Bär zu sehen. Frage: Warum heißt das Tal dann so? Nur ganz oben am Grat waren später Gemsen zu erspähen.

Zwischendurch wurden immer wieder mal Trinkpausen eingelegt und ich konnte mich am frischen Wasser des Baches bedienen. Übrigens war auch noch eine zweite Hündin mit auf der Tour mit Namen Kimba, eine Schäferhündin, die immer ganz hinten ging. Leider ist meine Art der Kommunikation etwas laut, aber wie soll ich Kimba auf die Entfernung denn anders sagen, was ich ihr mitzuteilen hatte. Bei den Hüttenstopps haben wir friedlich relativ nahe beieinander gelegen.

Die Seniorentouren, blödes Wort übrigens, sind fest in Frauenhand. Wenn man uns zwei Hundedamen dazurechnet, kamen auf 13 Mädels nur 7 „alte Knaben“. Von wegen Frauen sind das schwache Geschlecht. Wir Hundis haben den Altersschnitt erheblich nach unten gedrückt.

Die erste größere Rast haben wir gegen 11:30 Uhr auf der Widdersteinhütte (2009 m) gemacht. Dort war es noch recht frisch. Da die Menschen etwas verzehren mussten, bekam ich von Michael fast seinen ganzen Käsevorrat, lecker.

Kurz danach begann unser Abstieg ins Gemsteltal vorbei oberhalb einer Schlucht mit Seilversicherung. Aber für uns Hunde war diese Passage auf vier Pfoten überhaupt kein Problem. Bei manchen der Menschen sah dies schon etwas anders aus. Ich höre noch Anna´s Rufe: Hände ans Seil. Da lachten wir Hündinnen nur drüber.

Die nächste Rast wurde dann auf der Hinteren Gemstelalpe (1320 m) eingelegt. Die Menschen haben Kaffee getrunken und überwiegend Apfelstrudel gegessen, der sehr gelobt wurde. Naja uns Hunden blieb frisches Wasser aus dem Brunnen und noch etwas Proviant aus dem Rucksack. Ach, zwei Kauknochen habe ich auch noch bei Michael abgestaubt, abgesehen von den Wienerlestückchen, die er immer für mich dabeihat.

Der Rest des Weges war dann für Alle ein Kinderspiel und es wurde viel geredet und gelacht. So verging die Zeit wie im Flug. Kurz vor Innerbödmen teilte sich die Gruppe, die Autofahrer gingen zurück nach Baad, so auch Kimba. Der große Rest marschierte hinauf zur Hauptstraße des Tales und kaum hatten wir die Haltestelle erreicht, kam auch schon der Bus zurück nach Oberstdorf.

Bis auf die Busfahrten war die Wandertour supercool, so würden die Menschen es sagen, glaube ich. Anna und Franz haben Alles, wie immer perfekt organisiert.

Es würde mich und Michael sehr freuen, wenn wir die nächste Tour (Gatterkopfrunde) wieder gemeinsam mitlaufen dürften, meine Kletterqualitäten und meine Ausdauer habe ich wohl ausreichend bewiesen. Was meine Kommunikation angeht, gelobe ich Besserung. Franz, ich wäre gerne wieder dabei!

Gez. Kira Wilisch          

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